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Tino Kempe: Über Marvin und die Zukunft.

Tino Kempe: Über Marvin und die Zukunft.

Ein erfolgreicher Autor zu werden ist nicht sehr einfach, aber diverse Portale und Sozialnetzwerke machen es möglich, als Schriftsteller auf sich aufmerksam zu machen. Tino lernte ich zufällig bei Facebook kennen und sprach mit ihm über seine Figur „Marvin“, die insbesondere bei Facebook als Mehrteiler erschienen ist und über weitere anstehende Projekte.

PM: Wann hast Du die Leidenschaft zum Schreiben entdeckt? Wie hat sich das bei dir entwickelt?

TK: Geschrieben habe ich eigentlich schon als ich noch klein war. Mit 14 habe ich mir eine CD gekauft, die fand ich sehr gut, hab da so ’n bisschen meinen Faible für Musik  entdeckt. Hab dann angefangen, selbständig Songtexte zu schreiben – aber nur für mich, also nicht veröffentlicht oder Ähnliches. Hab dann so mal Sachen geschrieben, wie Songtexte, Gedichte, Kurzgeschichten, aber so nur für Freunde, und am Anfang des Jahres habe ich mich mit einem Freund zusammengesetzt, haben uns ein bisschen unterhalten und sind so auf die Idee für „Marvin“ gekommen und er hat mich so ein bisschen gedrängt, die Geschichte zu veröffentlichen. So ist „Marvin“ entstanden und so bin ich quasi auch wieder zum Schreiben gekommen.

PM: „Marvin“ kennen wir ja nur von deinen Homepages, bzw.  von Facebook. Wie geht es jetzt mit Mavin weiter?

TK: Im Oktober erschien die zweite Staffel mit 10 Folgen.

PM: Wird „Marvin“ auch als Buch erscheinen?

TK: Nee, das nicht. Noch nicht. Mal gucken.

PM: Was mir bei deinen Geschichten wie „Marvin“ und „Raum und Zeit“ aufgefallen ist, ist, dass bei beiden Alkohol eine Rolle spielt. Bei „Marvin“ ist es die Bar und bei „Raum und Zeit“ die Party. Ist das beabsichtigt?

TK: Nein! Es soll einfach nur so die Nähe zeigen – zu dem, wer ich bin, wer die Menschen sind. Also ich versuche immer so zu schreiben, dass es möglichst realistisch ist, so dass sich jeder Leser immer wieder erkennt. Bars, Alkohol und Partys sind irgendwie immer dabei.

PM: Was mich auch wundert, ist, dass immer nur heterosexuelle Figuren vorkommen. Welche Bewandtnis haben diese Charaktere?

TK: Ich sehe es immer wieder als eine Herausforderung für mich selber. „Marvin“ war ja von Anfang an hetero. Das habe ich auch damals mit meinem Freund so besprochen, mit dem ich es begonnen habe. Das wollte ich auch so weiterführen. Und das fand ich in der zweiten Geschichte auch sehr passend. „Raum und Zeit“ ist was ganz anderes als „Marvin“. Das ist ein völlig anderes Genre. Ich wollte aber auch noch ein bisschen mein Stil mit drin haben und nicht nur den Bezug zum Realismus, in dem man sich selbst wieder erkennt, sondern auch dieses „hetero-like“.

PM: Werden demnächst auch mal schwule Geschichten entstehen oder bleiben deine Figuren doch eher hetero?

TK: Es ist noch was mit jemanden geplant, mit dem was zu schreiben, das speziell auf die Schwulen zugeschnitten ist. Es wird da jemanden geben,  der schwul ist, bzw. seinen Hang zum Homosexuellen findet und so ein bisschen seinen Weg geht. Es ist, wie gesagt, geplant, aber ich kann noch nicht sagen, wann es erscheinen wird.

PM: Also, so wie es sich anhört, wird es wohl eine Coming-Out-Geschichte.

TK: Ja, genau.

PM: Wie ist deine Idee zu „Raum und Zeit“ entstanden?

TK: Das war reiner Zufall. Das war wieder ein Projekt, das ich mit jemand anders zusammen machen wollte und zwar mit einer Autorin. Die hat sich erst eine Liebesgeschichte ausgedacht und ich hatte irgendwann abends so einen Mystic-Thriller gesehen und das hat mich so begeistert und mitgenommen, dass ich mir dachte: „Mensch! Wir könnten ja auch ein ganz anderes Thema machen..“ Dann hatte sie keine Zeit und ihr Buch veröffentlicht, so hab ich mich allein drangesetzt, hab mich umgehört, hab recherchiert und hab auch an so einer kleinen Geisterjagd teilgenommen. Und hab mir dann die kleinen Geschichten angehört und die haben mich sehr bewegt, weshalb auch die Geschichte mit dem Baum in „Raum und Zeit“ entstanden ist.

PM: Hast Du denn auch mit einem Medium gearbeitet?

TK: Ja, mit mehreren. Da waren viele dabei, die Erfahrungen gemacht haben, indem sie ihre Mutter oder Großmutter gehört haben. Es waren auch viele dabei, die Gläserrücken gemacht haben. Es waren Hexen und Magier dabei – also ich hab mich ja durch das ganze Spektrum gefragt und informiert und viel im Internet recherchiert. Ich hab auch viele Geistergeschichten gesehen. Es gibt ja auch so diese Ton- und Bildaufnahmen auf diverse Foren, auf denen angeblich echte Geister zu sehen sind und so weiter. Auch das habe ich mir angesehen, um mich darauf auch richtig vorzubereiten. Aber, wie gesagt, auch mit solchen Leuten, wie Medien, habe ich mich auch viel unterhalten und mir auch viele Geschichten angehört, was so passiert ist oder was so passieren kann und es war schon interessant.

PM: Und wie stehst Du jetzt zum Thema des Mystischen und Unerklärbaren?

TK: Zwiegespalten würde ich jetzt sagen. Also, ich würde jetzt nicht ausschließen, dass es so was gibt – übernatürliche Phänomene, Leben nach dem Tod oder Reinkarnation oder Ähnliches, aber ich will auch nicht dafür sprechen, weil viele Sachen auch gefaked sind – gerade diese Ton- und Bildaufnahmen - und vieles ist wissenschaftlich nachgewiesen, aber viele Dinge sind auch nicht nachgewiesen. Ich bin da relativ neutral, muss ich ganz ehrlich sagen. Ich höre es mir ganz gerne an und finde es auch interessant - auf jeden Fall, aber ich würde persönlich sagen, dass ich nicht so daran glaube.

PM: Glaubst Du an Magie? (mit einem satanischen Zwinkern gefragt)

TK: (lacht) Das ist böse. An Magie? An Tricks – eher an Tricks, Zaubertricks.

PM: Welche Projekte können wir in diesem Jahr noch von dir erwarten?

TK: Ein Märchen. Das ist eine Mischung aus Märchen und Legende – also völlig fiktiv. Das ist wieder ein ganz anderes Terrain auf das ich mich begebe und ich bin gespannt, wie die Leser darauf reagieren. Ich will mich halt da auch ein bisschen ausprobieren, wie jeder Autor oder Künstler. Die zweite Staffel von „Marvin“ erschien ja bereits im Oktober. Dann kommen noch zwei Kurzgeschichten in eigener Sache und halt diese Geschichte mit dem Kollegen – halt die Schwulengeschichte mit dem Coming-Out.

Wir können auf weitere interessante Geschichten von Tino gespannt sein. Heute muss man neue Wege als angehender Schriftsteller gehen, um die Scheinwerfer auf sich zu richten. Hoffen wir, dass es bald von Tino Kempe etwas Gebundenes oder in Taschenformat erhältlich ist, damit man etwas fast persönliches in den Händen halten kann. Daumen drücken lohnt sich auf jeden Fall. 




 
   
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